11 erstaunliche Erkenntnisse einer aktuellen Zufriedenheitsstudie

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Was macht uns zufrieden. 11 spannende Fakten

Was macht uns Menschen zufrieden? 11 spannende Erkenntnisse aus einer Auswertung einer der grössten Langzeitstudien zum Thema Zufriedenheit.

 

Eine Langzeitstudie hat, mithilfe von Befragungen aus 30 Jahren, untersucht, was uns Menschen zufrieden macht. Die Basis der Studie bildete das sozioökonomische Panel mit 85000 deutschen Teilnehmern pro Jahr, die der Soziologe Martin Schröder mit seinem Forscherteam auswertete. Hier sind die aus meiner Sicht 11 wichtigsten Erkenntnisse aus der Studie für euch zusammen gefasst.

 
 
“Kinder zu haben macht nur in den ersten zwei Jahren glücklicher als keine Kinder zu haben.”

 

Machen Kinder glücklich? Eltern mit Kinder sind nicht zufriedener als Paare ohne Kinder

Machen Kinder glüclich? Nur in den ersten 2 Lebensjahres.

 

1. Nicht zu früh Kinder bekommen

Kinder machen weniger zufrieden, als die meisten von uns denken. Im Vergleich zu Kinderlosen sind Eltern im Zufriedenheitsranking höher platziert, was allerdings auch darauf zurückzuführen ist, dass Zufriedene eher Kinder kriegen. Interessanter ist es darum, zu vergleichen, ob dieselbe Person zufriedener wird, wenn sie Kinder hat. Martin Schröder hat genau das gemacht, und sein Fazit ist eindeutig. «Kinder machen nicht zufriedener. Selbst bei Menschen, die sagen, dass Kinder ihnen sehr wichtig sind, findet sich kein positiver Effekt.»

Und mit noch einer Mär räumt Schröder auf: Auch erwachsene Kinder machen ihre Eltern nicht glücklicher als Kinderlose. «Kinder scheinen für die eigene Lebenszufriedenheit einfach keine grosse Rolle zu spielen», schreibt er. Einen Tipp hat er für werdende Eltern aber: Bekommen Sie ihre Kinder Mitte 30, das macht laut Statistik am zufriedensten.


2. Fünf Freunde sind ideal

Da der Mensch ein soziales Wesen ist, macht ihn nichts glücklicher, als Zeit mit Freunden zu verbringen, die er mag. So belegen Personen, die von sich sagen, viele Freunde zu haben, in Glücksbarometern immer die obersten Plätze. Gemäss der Untersuchung reichen 5 Freunde, mehr Freunde machen nicht zufriedener. Wenn man seine Freunde schon immer viel gesehen hat, sollte man das so beibehalten. Ansonsten empfehlen die Forscher seine Freunde ca. 1 Mal im Monat zu sehen. 

Wenn Sie Ihre Freunde also nicht allzu oft sehen, ist das nicht so schlimm. Wichtig ist dass sie ein Handvoll gute Freundschaften haben und diese auch pflegen. 


3. ungefähr acht Stunden Schlaf in der Nacht

Der Anteil von Schlaf an der Zufriedenheit sollte nicht unterschätzt werden. Wenn man nur vier Stunden schläft, wirkt sich das deutlich negativ auf den Gemütszustand aus mit minus 17 Punkten auf der Glücksskala. Damit hat Schlafmangel sogar gravierendere Folgen bezüglich der Zufriedenheit als der Tod des Partners (minus 6 Punkte. Zudem kann zu viel Schlaf auch zu Unzufriedenheit führen. Woran liegt das? Wenn man sehr wenig schläft, fühlt man sich geschwächt. Es hängt möglicherweise mit einer Depression zusammen. Wer zu viel schläft, hat oftmals einen inaktiven Lebensstil. Deshalb sind sieben bis acht Stunden Schlaf perfekt und unbedingt zu empfehlen.

wer regelmässig aklohl trinkt ist zufriedener / glücklichzer

3 Zutaten für ein zufriedenes Leben: Gute Freunde, zwischendurch Alkohol und gesundes Essen.


4. Wein oder Sekt trinken

Alkohol ist zwar nicht gut für die Leberwerte, kann aber die Zufriedenheit steigern. Die Studie besagt, dass Personen, die wöchentlich bis täglich trinken, die glücklichsten Menschen sind. Dazu muss erwähnt werden, dass die Alkoholkonsum und Zufriedenheit miteinander einhergehen, man jedoch nicht weiß, ob der Alkoholkonsum die Zufriedenheit auslöst. Wein- oder Sekttrinker unterscheiden sich ebenfalls positiv um 5 Punkte von Biertrinkern. Eine mögliche Erklärung wäre, dass diese Getränke meist auf Feiern getrunken werden, was für ein aktiveres Sozialleben mit mehr Freunden spricht. Wer also regelmässig Sekt trinkt, hat vielleicht viel zu feiern und ist darum zufriedener und nicht allein wegen des Sekts. Martin Schröder hat herausgerechnet, dass Abstinenzler unzufriedener sind, weil viele von ihnen krank sind, nicht weil sie keinen Alkohol trinken. Tatsächlich unzufriedener sind hingegen gewohnheitsmässige Raucher.


5. die Oper dem Kino vorziehen

Wenn wir mehr Freizeit haben, bedeutet dies nicht gleich, dass wir zufriedener sind. Drei Stunden Freizeit am Tag reichen dabei völlig aus. Hat man beispielsweise acht Stunden zur freien Verfügung, gleichen die Unzufriedenheitswerte den Werten, die Personen ganz ohne Freizeit haben. Beschäftigungen wie Sport oder ein Konzertbesuch tragen dabei nicht viel zum Glücklichsein bei. Im Gegensatz zu Kino, Clubs und Konzerten hat Hochkultur wie die Oper oder Theater einen signifikanten Einfluss von plus drei Punkten auf die Zufriedenheit. Dabei wurde bereits herausgerechnet, dass Opernbesucher oftmals mehr Geld verdienen.

 

6. als Frau weniger als der Mann verdienen und als Mann mehr als die Frau

Auch wenn dies kein gutes Zeichen für den Feminismus ist, ergab eine deutsche Langzeitbefragung, dass Frauen, die mehr Geld erhalten als ihr Ehemann unglücklicher sind. Wiederum zeigten sich die befragten Männer unzufriedener, falls sie weniger verdienen als ihre Ehefrau. Zudem ist die Zufriedenheit aller am größten bei einer klassischen Aufteilung bezüglich Betreuung der Kinder und Hausarbeit. Hinzu kommt, dass sich hauptsächlich bei Vätern eine längere Arbeit positiv auf ihre Zufriedenheit auswirkt, auch über 50 Stunden die Woche. Dieser Effekt lässt sich bei Müttern nicht finden. Die Langzeitstudie, welche diese Daten überliefert, stammt zwar aus dem Jahr 1984, doch zeigen sich diese Ergebnisse ebenfalls bei alleiniger Berücksichtigung der Daten nach 2005.

Hochkultur macht zufriedener als Popkultur

Hochkultur macht zufriedener als Popkultur

7. Weniger Sorgen machen, alles ist Gewöhnungssache

Nach der Set-Point-Theorie ist ein Großteil der Zufriedenheit genetisch bedingt, was bedeutet, dass man selber keinen großen Einfluss hat. Es hängt viel von unserem Optimismus oder Pessimismus ab. Daran können tolle Erlebnisse nur kurzfristig etwas ändern. Aber auch Schicksalsschläge wie ein schlimmer Unfall ändern längerfristig nichts an der Zufriedenheit. Dasselbe gilt für Trauerfälle sowie Scheidungen, die nach drei Jahren keinen negativen Effekt mehr zeigen, da man sich an vieles gewöhnen kann. Manche Sachen hinterlassen aber lebenslange Schäden beispielsweise die Arbeitslosigkeit bei Männern, welche nachhaltig schlecht für die Zufriedenheit ist, auch wenn sie einen neue Stelle gefunden haben. 

 

8. Die Kontrolle behalten oder so tun als ob

Selbstbestimmt durchs Leben zu gehen, stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Zufriedenheit dar. Deshalb sollte man die Kontrolle behalten oder es sich zumindest einreden. Ergebnisse aus Seniorenheimen zeigen eine höhere Zufriedenheit und sogar eine steigende Lebenserwartung, wenn die Bewohner bestimmte Dinge wie die Essenszeiten selbständig entscheiden dürfen. Das ist außerdem der Grund dafür, dass die Einwohner Kolumbiens und Mexikos zufriedener sind als beispielsweise die Schweiz, da sie sich subjektiv freier einschätzen, ungeachtet dessen, ob dies wirklich zutrifft. Die Zufriedenheit hängt also mit den Wünschen und Vorstellungen von dem eigenen Leben zusammen. Verändert man diese, kann die Zufriedenheit wachsen.


9. Gesunde Ernährung wichtiger als Sport

Was macht zufrieden? Einen entscheidenden, signifikant hohen Effekt hat auch die Gesundheit auf unseren Gemütszustand. Der Punkteunterschied liegt bei 42 Punkten zwischen Personen, die sehr ungesund leben und denen, die sich als ziemlich gesund einschätzen. Es macht des weiteren einen Unterschied, wie die Gesundheit in verschiedenen Jahren seines Lebens ist. Einen etwas kleineren, jedoch trotzdem starken Einfluss bezüglich der Zufriedenheit haben körperliche Beschwerden. Doch wie kann man seine Gesundheit verbessern? Es wird empfohlen, sich gesund zu ernähren, um zufriedener zu sein, weil die Ernährung einen stärkeren Effekt zeigt, als zum Beispiel regelmäßig Sport zu treiben.

 

10. nicht zu erfolgreich sein

Sich mit anderen Menschen zu vergleichen und mehr Erfolg haben zu wollen ist eine menschliche Angewohnheit, die allerdings unzufriedener macht. Ein ständiger Vergleich heißt nämlich gleichzeitig eine durchgehenden Konkurrenz, wobei irgendjemand immer erfolgreicher ist. Um das zu vermeiden, sollte man sich Ziele im Leben setzen, welche nicht von aussenstehender Personen abhängig sind. Personen, die in allem besser sein möchten, sind dagegen sehr viel unglücklicher.

 

11. die Zufriedenheit durch viele Dinge sichern

Schliesslich führt soziale Eingebundenheit und das Erleben eines Flows mithilfe von abwechslungsreichen, interessanten Aktivitäten zu Zufriedenheit. Wichtig ist also, unterschiedliche Sachen zu verfolgen anstatt sich auf eine Vergnügungsquelle zu konzentrieren, denn Gewöhnung soll vermieden werden. Je breiter die Tätigkeiten gefächert sind, desto gefestigter und stabiler ist die eigene Zufriedenheit. Es sollte bei den ganzen statistischen Ergebnissen nicht vernachlässigt werden, dass das Leben aus mehr, als nur aus der Steigerung der Zufriedenheit besteht.

 

Bildquellen:

Titelbild Urheber : Luca Bertolli  / 123rf-Lizenz
Kind:  Urheber : Iryna Bezus / 123rf-Lizenz

Freunde am trinken: Urheber : warrengoldswain / 123rf-Lizenz
Konzert: Christian Macek 

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